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Zwei besondere Kirchencafé-Nachmittage in Gammelsbach

Am Montag, den 2. Juni 2025, hatten wir besondere Gäste in unserem Kirchencafé.

Wir hatten es zuvor bereits im „Kirchenfenster“ und in der „Oberzent Aktuell“ angekündigt: Es waren Frau Katharina Oberle, Polizeihauptkommissarin, und Herr Walter Gerbig, PHK i.R., von der Polizeidienststelle Erbach. Sie informierten mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation über die perfiden Tricks und Betrugsmaschen von Trickbetrügern.

Zwar gab es auch bei diesem Kirchencafé wieder Kaffee, Tee und Kuchen sowie leckere pikante Schnittchen, aber tatsächlich stand die Information im Vordergrund. Die entsprechend der Anmeldungen gedeckten Plätze waren schnell alle belegt und es mussten sogar noch einige zusätzliche Gedecke aufgelegt werden, so dass man von regem Interesse sprechen konnte. Und für die Gäste hat es sich wirklich gelohnt. Der Vortrag von Frau Oberle war sehr interessant, anschaulich und teilweise erschreckend. Nachdem wir den Mitschnitt eines sogenannten „Schockanrufes“ gehört hatten, fragte eine Dame entsetzt: „Haben diese Leute denn gar kein Gewissen??“ –  und es musste gesagt werden „Nein, die wollen tatsächlich nur an Ihr Geld und dafür ist den Betrügern kein Mittel zu niederträchtig.“

Frau Oberle nannte noch viele Beispiele, wie die Leute von findigen Betrügern um ihr Geld und ihre Wertsachen gebracht werden. Das geht von falschen Polizisten über den „Enkeltrick“ bis hin zu falschen Gewinnversprechen und dem Erschleichen von Vertrauen älterer Leute, die dann bestohlen werden. 

Wichtig ist es ja zunächst einmal, dass die Menschen darauf aufmerksam gemacht werden, worauf sie achten müssen und wo Vorsicht geboten ist und was man vorbeugend tun kann, um nicht Opfer eines solchen Verbrechens zu werden.

Nach diesem höchst informativen Vortrag musste Frau Oberle zu einem weiteren Termin fahren, Herr Gerbig nahm sich noch etwas Zeit, um auf einzelne Fragen einzugehen.

Insgesamt waren sich alle Anwesenden einig, dass es sich gelohnt hat, zu diesem Kirchencafé zu kommen und sich über derartige kriminelle Praktiken aufklären zu lassen. Die Polizei bietet regelmäßig auch in anderem Rahmen entsprechende Informationsveranstaltungen an, was man der Tagespresse entnehmen kann. 

Bereits gut 4 Wochen später, am 7. Juli 2025, hatten wir das nächste Highlight und den nächsten Gast beim Kirchencafé.

Herr Bernhard Bergmann informierte zu den bunten Kirchenfenstern, die man in der Gammelsbacher Kirche bewundern kann. Wiewohl die meisten der Zuhörerinnen und Zuhörer schon sehr oft zu Gottesdiensten oder anderen feierlichen Gelegenheiten diese Fenster gesehen – und wohl auch bestaunt – hatten, waren die Ausführungen Herrn Bergmanns für uns alle neu und sehr interessant. 

Er war im Frühjahr 20010 das erste Mal in unsere Kirche auf Einladung von Pfarrer Frohmuth gekommen, als ein Frühjahrsputz anstand, an dem sich viele Gemeindemitglieder beteiligt hatten. Herr Bergmann sollte darüber in den kirchlichen Nachrichten berichten. Gleich als er die Kirche betreten hatte, fiel ihm die besondere Atmosphäre auf, die das durch die Kirchenfenster hereinfallende Licht im Chorraum der Kirche erzeugte. Natürlich widmete er seine Aufmerksamkeit zunächst einmal seiner eigentlichen Aufgabe, nämlich über den Frühjahrsputz zu berichten, aber unsere Kirchenfenster haben ihn nicht losgelassen und er hat sich weiter informiert.

Er führte aus, dass der Künstler – Professor Bruno Müller-Linow - 1964 damit beauftragt wurde, farbige Glasmosaike für unsere Kirche zu gestalten und deren Umsetzung in Auftrag zu geben. Das Architekturbüro Hofmann hatte für die Seite zur B45 hin eine sogenannte „Kassettenwand“ entworfen, die jeweils zur Hälfte aus Betonelementen und bunten Glasfenstern bestehen sollte. Die Gestaltung war dem Künstler überlassen, der sich dann auch sehr gewissenhaft mit der Aufgabe auseinandersetzte und auch seinem theologischen Auftrag gerecht zu werden anstrebte. So zeigen die Kirchenfenster Motive sowohl aus dem Alten Testament (Baum der Erkenntnis, die Taube nach der Sintflut, der brennende Dornbusch und einige mehr) als auch aus dem neuen Testament. Die vier Symbole für die Evangelisten sind ebenfalls abgebildet (Matthäus – der Engel, Markus -der Löwe, Lukas – der Stier, und Johannes – der Adler). Am Tag des Vortrages war das Wetter eher regnerisch und der Himmel wolkenverhangen, aber trotzdem erstrahlten die Kirchenfenster als würde draußen die Sonne scheinen. Es war dem Künstler – und der Werkstatt, die seine Vorlagen umgesetzt hat – also gelungen, eine eindringliche sakrale Stimmung im Raum der Kirche zu erzeugen. Herr Bergmann berichtete, dass es im näheren Umkreis noch einige weitere Kirchen mit Fenstern von Müller-Linow gibt, u.a. die katholische Kirche von Bensheim-Auerbach. Die Kirche in Gammelsbach sei jedoch die, die auf ihn den tiefsten Eindruck gemacht habe. 

Herrn Bergmanns Vortrag war für alle Anwesenden sehr interessant und wir alle haben sehr viel erfahren und gelernt. Für diejenigen, die diesen Vortrag gehört haben, wird unsere Kirche mit ihren einzigartigen Fenstern in Zukunft sicherlich eine Quelle neuer Gedanken und Einsichten sein. 

Für das Kirchenteam Gammelsbach


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