Menu
Menü
X

Wie sehen Gemeindeglieder "ihre" Kirchengemeinde?

Die Texte,die wir im Kirchenfenster seit der letzten Ausgabe abdrucken, sind im Rahmen der Visitation entstanden. Mit diesen Texten haben wir uns damals der Gemeinde vorgestellt, die uns besucht hat: Höchst/ Mümling-Grumbach. In dieser Ausgabe schreibt Andrea Breidinger-Braner über ihre Kirchengemeinde Beerfelden.

Mein Ort / meine Kirche 

Wie erlebe ich Kirche? Was macht Kirche aus? Was ist das Besondere?

Ich lebe in der Kirchengemeinde Beerfelden. Diese ist in zwei Bezirke Ost und West aufgeteilt und wird von unseren Pfarrern Roger Frohmuth und Roland Bahre betreut. Wir sind sehr zufrieden mit unseren Pfarrern, aber ein Pfarrer alleine macht noch keine Kirchengemeinde aus. In unserer Martinskirche befindet sich das Gemeindebüro in dem die beiden Pfarramtssekretärinnen Simone Tragiser und Melanie Meinel arbeiten. Für die Martinskirche ist unsere Küsterin Franziska Sturm tätig. Die Zusammenarbeit mit allen Stellen funktioniert wunderbar.

Schon als Kind besuchte ich die evang. Kindertagesstätte, den Kindergottesdienst, später die Jungschar und nahm am Flötenunterricht bei dem damaligen Kantor, Herrn Karl Specht teil. Die Auftritte zum 3. Advent waren für mich schon damals etwas ganz Besonderes. Meine Großmutter war ein sehr gläubiger Mensch und ich denke einfach, das hat sie mir „mitgegeben“. Als ich älter wurde besuchte ich öfter die Gottesdienste in der Martinskirche.

 

Was macht Kirche für mich aus, was gefällt mir daran?

Die Kirche selbst ist schon immer für mich ein besonderer Ort. Sie steht sozusagen in Reichweite zu meinem Zuhause, wenn ich morgens aufstehe und einen Blick aus dem Fenster riskiere, sehe ich den Kirchturm. Auch die Glockenschläge der Kirchturmuhr begleiten mich, ich höre auf den Schlag der Glocken und weiß, wie spät es ist. Zu den Gottesdiensten laufe ich bei Glockengeläut, das ist ein schönes Gefühl, wenn ich am Turmeingang die Kirche betrete, liegt ein besonderer Geruch in der Luft. Bei wunderschöner Orgelmusik, einer guten Predigt, vielleicht noch einer Taufe oder bei der Feier des Abendmahls genieße ich den Gottesdienst, komme zur Ruhe, gönne mir eine kurze Auszeit vom Alltag, bete für meine Lieben und gehe gestärkt in den Sonntag. Manchmal singe ich auf dem Nachhauseweg nochmal eines der Lieder.

Mein Glaube ist ein Fundament in meinem Leben. Zu wissen, bei Gott geborgen zu sein, ihm meine Sorgen anvertrauen zu können, trägt mich im Alltag.

Über das Jahr verteilt haben wir sehr schöne Gottesdienste, an den Feiertagen sind sie besonders festlich. Unter Mitwirkung von Ehrenamtlichen bieten auch viele Gottesdienste immer wieder etwas Abwechslung und machen sie besonders. Unser Altar ist das ganze Jahr über dank Birgit Theimer sehr schön geschmückt. Zum Erntedank wird der Altar reichlich bestückt, zum 3. Advent werden zwei wunderschöne Bäume von unseren ,,Weihnachtswichteln“ mit viel Liebe geschmückt. Die Atmosphäre ist besonders. Beim Schmücken der Bäume in der Kirche verspüre ich schon einen Hauch von Weihnachten.

Sehr viele Gottesdienste finden auch außerhalb der Kirche statt: am Brunnenfest, am Gemeindefest, am Pferdemarkt, am Schäfertag, bei der Kerwe, beim Hoffest Zimmermann.

Wir kommen zu den Menschen um Gottesdienst zu feiern!

Aus all meinen positiven Eindrücken heraus bin ich bereits in der zweiten Amtsperiode im Kirchenvorstand. Ich bekomme Einblicke, was Kirche alles ist, was Kirche alles macht. Es ist ein schönes Gefühl, mitzuwirken, mitzugestalten, auch mitzuentscheiden, Verantwortung für „meine“ Kirchengemeinde zu übernehmen. Eine wichtige Rolle dabei ist, für die Gemeinde direkter Ansprechpartner zu sein. Wir sind eine tolle Gemeinschaft, viele unterschiedliche Menschen arbeiten für die eine Sache.  Bei Gottesdiensten wirken wir mit, ob bei der Osternacht, der Christmette oder bei der Feier des Abendmahls. Unsere Frauengottesdienste sind mittlerweile fester Bestandteil und finden großen Zuspruch. Bei Festen in der Kirchengemeinde packen wir kräftig mit an, so auch im Jahr 2015, als wir den 200. Geburtstag unserer Martinskirche übers Jahr gefeiert haben. Es war ein tolles Jahr. In verschiedenen Ausschüssen bringt man seine Fähigkeiten und Ideen ein, kann mitgestalten, ist auch Ratgeber. Man repräsentiert die Kirchengemeinde bei Geburtstagsbesuchen und bei Jubiläen nach außen. Es ist schön, wenn sich andere Menschen über die Anwesenheit eines Kirchenvorstandsmitgliedes freuen. Neben den monatlich stattfindenden Kirchenvorstandsitzungen treffen wir uns zusätzlich an KV-Tagen, um ein aktuelles oder spezielles Thema zu behandeln.

Unsere Kirche ist eine sehr aktive Kirche. Auch außerhalb der Kirchenvorstandsarbeit bietet unsere Kirche eine große Vielfalt und sehr viel Interessantes: unsere Chöre – Kirchenchor, Jugendchor, Kinderchor, die Swinging Ladies, unser Posaunenchor, die Frauenhilfe, der Besuchsdienstkreis, der Demenzkreis, die Konfirmanden- und Jugendarbeit, der Kindergottesdienst.

Unsere Veranstaltungen in der Kirchengemeinde sind sehr abwechslungsreich und bieten für „jeden etwas". Die Kirchenmusik begeistert jung und alt, sie ist ein wahrer Genuss und ist für unsere Kirche ein Aushängeschild.

Ich selbst liebe alte Traditionen, gemischt mit neuen Impulsen und möchte dies auch leben. Die Kirche und das Leben in der Kirchengemeinde gibt mir die Möglichkeit dazu und begleitet mich dabei.

Andrea Breidinger-Braner, November 2016


top