Prädikanten-Ausbildung im Dekanat Odenwald
Jeder hatte die Abendmahlsliturgie seiner Mentorengemeinde dabei. Wir haben mit großem Erstaunen festgestellt, wie unterschiedlich doch die einzelnen Gemeinden Abendmahl feiern. Was gehört eigentlich dazu? Wo findet z.B. eigentlich die „Epiklese“, die wichtige Bitte um den Heiligen Geist, ihren Platz?
Im Laufe des Seminartages konnten wir, fast wie „Profis“, über Präfation, Agnus Dei, Sanctus und Mysterium fidei sprechen. Die praktischen Übungen mit Pfarrerin Peiper waren, trotz kühler Kirche, schweißtreibend. So theoretisch wissen ja alle, wie das geht mit dem Abendmahl. Aber in der Praxis? In welche Richtung wird der Gemeinschaftskelch gedreht und wie abgewischt? Wann schaut man wo hin? Sind die „Einsetzungsworte“ im Langzeitgedächtnis angekommen, damit sie fehlerfrei abgerufen werden können? Was tun, wenn mal eine Hostie runterfällt? Wir waren uns einig: Wir haben viel gelernt! Es hat uns allen große Freude gemacht, uns dem Sakrament Abendmahl zu widmen. Und zugleich ist der Respekt vorm Abendmahl-Feiern gestiegen, wurde uns doch deutlich: Das muss noch geübt werden.
Anfang Juli widmete sich der nächste Seminartag am Samstag dem Thema Taufe: Was ist Taufe? Was bedeutet sie für jeden persönlich? Neben dem Fachunterricht sind die Seminareinheiten eine Entdeckungsreise zu den persönlichen Glaubensschätzen jedes einzelnen.
Ende August wird dann die Theorie über Taufe in praktische Tat umgesetzt und die Puppe der Beerfelder Pfarrerssöhne darf sich darauf freuen, mindestens sieben Mal getauft zu werden.
Bis zum Ende der Prädikantenausbildung wird auch die Rundreise der angehenden Prädikantinnen und Prädikanten durchs Dekanat abgeschlossen sein. Dann haben wir gesehen, wo Gemeinde Zuhause ist: Wir sind in fast jeder Kirche des Dekanats zu Gast gewesen, haben das Hospiz in Erbach und die wichtige Arbeit der Klinikseelsorge kennengelernt und viele Gemeindehäuser gesehen. Wir haben zusammen mit den beteiligten Ausbildern, Pfr. Bahre, Pfrin. Peiper und Pfrin. Meyer viel Zeit, viele Glaubensperlen, viel Leben geteilt, lernten die unterschiedlichsten Predigtformen kennen – von klassischer „3-Punkte-Predigt“ über „Dramaturgische Homiletik“ bis zum „Stand-Up-Preaching“, haben die unterschiedlichsten Gottesdiensttraditionen wertschätzen gelernt und uns gegenseitig auch. Und freuen uns darauf, wenn zu Gottesdiensten eingeladen wird, sich Kirchen- und Gemeindehaustüren öffnen und wir in den Gottesdiensten, gemeinsam mit den Gottesdienstteilnehmern, Gott suchen und finden.
Ab September finden die Anhörungsgottesdienste in den Mentorengemeinden statt. Eine große Freude ist, wenn Gemeindeglieder diese Gottesdienste durch ihre aufmerksame Anwesenheit wertschätzen. Die Martinskirche in Beerfelden bietet der zahlreichen Dekanatsgemeinde ausreichend Platz zum Feiern des Festgottesdienstes mit Beauftragung der neuen Prädikantinnen und Prädikanten am Sonntag, 2. November um 17.00 Uhr.
Hier stellen sich die angehenden Prädikantinnen und Prädikanten unseres Dekanates einmal persönlich vor:
Vorstellung angehender Prädikanntinen und Prädikanten