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„Mittenmang“ in Hamburg: Ein Fest der Klänge und Gemeinschaft

Ein Rückblick auf den Deutschen Evangelischen Posaunentag 2024 (DEPT) von Lilly Wehle.

Liebe Gemeindemitglieder,

vom 3. bis 5. Mai 2024 fand der Deutsche Evangelische Posaunentag in Hamburg statt und war ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten des evangelischen Posaunenchors Beerfelden.

Die Hansestadt verwandelte sich an diesen Tagen in eine pulsierende Bühne, auf der Musik, Glaube und Gemeinschaft im Mittelpunkt standen.

Der Titel des diesjährigen Posaunentages „Mittenmang“, - welches übersetzt so viel wie ‚mittendrin‘ bedeutet, - beschreibt unser Wochenende in Hamburg gut:

Wir waren mittendrin, statt nur dabei, umgeben von Musik.

Diesem Ausflug waren viele Wochen der Proben vorausgegangen, mit dem wir nun unseren Teil zu dem einzigartigen Projekt beitragen wollten.

 

Ein Wochenende voller Höhepunkte

Der Posaunentag begann am Freitagabend mit einem feierlichen Eröffnungsgottesdienst auf der Moorweide. Hier trafen das erste Mal alle Anreisenden der unterschiedlichen Posaunenchöre aufeinander. Unter dem Motto „Mittenmang“ wurden die Teilnehmenden und Angehörigen von den eindrucksvollen Klängen zahlreicher Bläserchöre begrüßt. Was für ein ergreifendes Erlebnis! Die Predigt betonte die verbindende Kraft der Musik und ermutigte die Anwesenden dazu, die kommenden Tage als Gelegenheit, die Musik der Posaunenchöre nach Hamburg hineinzutragen, zu nutzen.  

Am Samstag startete der Tag für viele Bläserinnen und Bläser früh mit einer Bahnfahrt zur Probe im Stadtpark. Alle U-Bahnen waren übervoll mit Bläser:innen und ihren Instrumenten, die gespannt und gut gelaunt den Tag begannen. Das war ein lustiges Bild! Die Probe um 10 Uhr diente der Vorbereitung für die abendliche Serenade und dem sonntäglichen Abschlussgottesdienst. Bei bestem Wetter versammelten sich die Musikerinnen und Musiker vor der großen Bühne in der Mitte des Parks, mit den Dirigenten und großen Leinwänden zur Unterstützung. Die Bläser:innen wurden in vier Gruppen eingeteilt und spielten manchmal getrennt, manchmal zusammen, was ein beeindruckendes Klangbild ergab.

Nach der Probe hatten die Teilnehmenden freie Zeit zur Stadterkundung. Viele nutzten die Gelegenheit, den Jungfernstieg zu besuchen, Essen zu gehen oder den zahlreichen Konzerten diverser Posaunenchöre zu lauschen.

Jedoch gab es, genauso wie in Dresden vor 8 Jahren, überall in der Stadt, besonders in den Parks, Kurzkonzerte von Posaunenchören, die alle auch am Posaunentag teilnahmen. Somit wurde in der gesamten Stadt eine fröhliche und festliche Atmosphäre verbreitet. Vom Rathausmarkt über die Elbphilharmonie bis hin zu kleineren Kirchen und öffentlichen Plätzen – überall konnte man die kraftvollen und harmonischen Klänge des Blechs hören.

Ein besonderes Highlight war das große Gemeinschaftskonzert am Samstagabend in Sichtweite der Elbphilharmonie, bei dem alle zusammen musizierten und ein beeindruckendes musikalisches Erlebnis boten. Um 19 Uhr machten sich die Bläserinnen und Bläser mit ihren Angehörigen aus Beerfelden auf den Weg zur Serenade auf der Jan-Fedder-Promenade.

Es war so voll, dass man die Begeisterung und Vorfreude förmlich spüren konnte! Neben den Bläsern und Bläserinnen waren auch zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen.

Um 20:24 Uhr begann die Serenade, an der über 15.000 Musiker:innen teilnahmen. Die Veranstaltung wurde von Yared Dibaba moderiert, der allen gleich zu Beginn einige Ausdrücke im Hamburger Dialekt beibrachte und für viele Lacher sorgte. Die Bläserinnen und Bläser spielten im Wechsel mit der Gruppe der 400 Jungbläser:innen, die gegenüber auf einem Schiff positioniert waren. Diese musikalische Darbietung war ein absolutes Highlight und ein bewegender Moment für alle Anwesenden.

Als zum Abschluss das Abendlied „Guten Abend, gut Nacht“ erklang, herrschte eine berührende und ergreifende Stille am Wasser.

Der Sonntag, der zugleich Abreisetag war, begann für alle Teilnehmer:innen wieder früh. Mit fertig gepackten Koffern fuhren wir mit dem Bus vom Hotel zum Stadtpark, um am festlichen Abschlussgottesdienst mitzuwirken.

Um 10:30 Uhr startete die Anspielprobe und um 12 Uhr begann der Gottesdienst. Mehrere tausend Menschen hatten sich versammelt, um diesen besonderen Moment gemeinsam zu erleben.

Die Predigt wurde von der evangelischen Bischöfin Kirsten Fehrs gehalten und war ein bewegender Höhepunkt der Veranstaltung. Ihre Worte berührten die Herzen der Anwesenden und betonten nochmals die Bedeutung von Gemeinschaft und Glauben in so herausfordernden Zeiten. Glaube solle nicht trennen, sondern einen: Ein Aufruf zur Nächstenliebe.

Die musikalische Gestaltung durch die Bläserchöre trug zusätzlich zur feierlichen, inspirierenden und unvergesslichen Atmosphäre bei. Neben neu komponierten Stücken wurden auch Klassiker, wie „Komm Herr, segne uns“, gespielt und gesungen.

Als besonderes Highlight nach der Predigt öffneten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen kleinen Umschlag, der ein Armband mit unterschiedlichen Sprüchen enthielt. Dieses Armband diente als Andenken an den Posaunentag und sollte die Teilnehmenden daran erinnern, die inspirierenden Momente des Wochenendes in ihren Alltag mitzunehmen.

Ein Zeichen des Friedens und der Einheit

Der Deutsche Evangelische Posaunentag 2024 in Hamburg war ein großer Erfolg und ein bewegendes Erlebnis für alle Teilnehmenden aus dem Beerfeldener Posaunenchor, sowie deren Angehörigen, die mitgekommen waren. Er zeigte eindrucksvoll, wie Musik Menschen unterschiedlicher Herkunft und Altersgruppen verbindet. Das Motto „Mittenmang“ wurde durch die zahlreichen Veranstaltungen und Begegnungen lebendig und setzte ein starkes Zeichen des Friedens und der Gemeinschaft.

Der Posaunentag bot nicht nur musikalische Höhepunkte, sondern auch viele Gelegenheiten zum persönlichen Austausch. Bei gemeinsamen Mahlzeiten, in Pausen und bei abendlichen Veranstaltungen konnten neue Kontakte geknüpft und alte Freundschaften vertieft werden. Die Atmosphäre war geprägt von der Freude am gemeinsamen Musizieren.

Wir bedanken uns bei allen, die zum Gelingen dieses wunderbaren Events beigetragen haben, sei es durch die perfekte Organisation oder die großzügige finanzielle Unterstützung. Der Posaunentag hat gezeigt, wie viel Kraft im gemeinsamen Musizieren steckt. Die Eindrücke und Erfahrungen dieses Wochenendes werden uns noch lange begleiten; hoffentlich bis zum nächsten DEPT in 8 Jahren!

Text: Lilly Wehle

Bilder: Jürgen Heiderich und Posaunenchor


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