Mein Wunsch zum 85. Geburtstag: Gemeinsamen Gottesdienst in Schöllenbach
Ich lade auch keine Ehrengäste ein. Und ich möchte den Gottesdienst mit unseren Ehrenamtlichen zusammen gestalten“. Also hat der Vorsitzendes des Kirchenvorstands, Thomas Ihrig, die Eingangsliturgie gehalten und ich habe nur mit Genuss die Schriftlesung verlesen. Auch die Predigt haben wir uns geteilt. Peter Kinast, Sabine Bulling, Thomas Ihrig und ich hatten jeweils 6 Minuten um das zu sagen, was Jeder / Jedem von uns besonders wichtig war. Peter hat über Matthäus 5, 14 - 16 gepredigt „Ihr seid das Licht der Welt!“ Thomas Ihrig über Psalm 31, 16 „Meine Zeit steht in Deinen Händen!“ Sabine Bulling hat Johannes 14, 6 gewählt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“ Alle sprachen auf ihre Weise und es war immer eine Gute Botschaft, die mir und allen zu Herzen ging. Ich hatte auch ein Wort aus dem 31. Psalm: Mein Taufspruch Psalm 31, 3 - 4 „Sei mir ein starker Fels und eine Burg, dass du mir helfest! Denn du bist mein Fels und meine Burg, und um deines Namens willen wollest du mich leiten und führen!“ Nicht: Was hat der Jubilar in seiner aktiven Zeit als Pfarrer geleistet! Sondern: Alle sind mit Energie an die Aufgaben gegangen, die bewältigt werden mussten und so haben wir zusammen vieles geschafft, auf das wir stolz sein können. Und dafür ist der Jubilar allen dankbar, die damals dabei waren. Und er dankt dem himmlischen Vater für seine Hilfe, seinen Schutz und seinen Segen.
Nicht: in den 7 Dienstjahren ist dem Jubilar auch mal was schief gegangen. Sondern: die Gemeinde hat ihm das, was nicht so großartig war, nicht übel genommen. Und Gott hat ihm seine Fehler verziehen. Die Fehler von gestern liegen nicht wie Steine auf seiner Seele.
Nicht: Der Jubilar ist noch fit und wird noch viele Jahre so weitermachen. Sondern: Und auch in der vor ihm liegenden Lebenszeit wird Gott sein Fels und sein Beschützer sein und ihm die Richtung auf das große Ziel zeigen, auch dann, wenn er schwächer wird und nicht mehr gerade laufen kann und muss einen Rollator benutzen. Er schaut mit Zuversicht auf die Zeit, die vor ihm liegt.
Der Gesangverein Hetzbach und der Gesangverein Sängerkranz Schöllenbach haben mit ihren Chorbeiträgen dafür gesorgt, dass es ein ganz besonders schöner Gottesdienst wurde. Ich habe es mehrfach gesagt bekommen. „Die beiden Chöre passen gut zusammen! Ihr habt wunderbar gesungen. Es kam so von Herzen!“ Unsere Chorleiterin Kerstin Kredel hat dann noch ein Solo gesungen und schließlich auch die Gemeinde mit einbezogen und in Schwung gebracht. Sie hat mit uns einen Kanon gesungen und die ganze Kirche war dann voller Klang von vielen Stimmen: Halleluja, Halleluja!
Für die Fürbitten standen wir zusammen am Altar. Da kam noch mein Großneffe Eetu Weirauch dazu, der sich angeboten hatte, auch was beizutragen. Der kleine Konfirmand stand ganz selbstverständlich bei den Erwachsenen und alle haben ihn dafür gelobt, wie selbstverständlich er seine Fürbitte gebracht hat. Auch beim Segen standen wir wieder zusammen am Altar und haben der Gemeinde Gottes Kraft, seien Schutz und seinen Segen zugesprochen.
Nach den Abkündigungen war dann doch noch Gelegenheit, ein paar liebe Worte zu sagen. Thomas Ihrig sprach als Vorsitzender des Kirchenvorstands für die Evang. Kirchengemeinde Beerfelden. Jutta Ihrig sprach für den Gesangverein und Egon Scheuermann, der Vorsitzende der Dekanatssynode für das Evangelische Dekanat Odenwald. Nach dem Gottesdienst gratulierten noch viele Gemeindeglieder und Freunde. Sogar aus Gemeinden, in denen der Jubilar in Vakanzzeiten ausgeholfen hatte, waren Gratulanten gekommen. Das Wetter hatte gehalten und so konnte im Kirchengarten mit einem Glas Sekt angestoßen werden und es war Zeit zum Austausch und für freundliche Worte.
„Es war ein guter Gottesdienst!“ haben viele hinterher gesagt. Das Chorlied, das die beiden Gesangvereine vorgetragen haben, wird in mir noch lange nachklingen: „Wunder gescheh’n, ich hab’s geseh’n, es gibt so vieles, was wir nicht versteh’n. Wunder gecheh’n, ich war dabei. Wir dürfen nicht nur an das glauben, was wir sehn.“
Ich danke allen, die gekommen sind oder die von ferne ihre Guten Wünsche und Gedanken geschickt haben.
Ich lade aber alle Gemeindeglieder ein, einen runden Geburtstag in der Kirche zu beginnen. Wenn Sie es dem Pfarrer, der den Gottesdienst hält, vorher mitteilen, wird er die Familie herzlich begrüßen, für die Lebenszeit, die vor der Jubilarin / den Jubilar liegt, beten und über die ganze Familie einen besonderen Segen sprechen.
Dieter Borck, Pfarrer in Ruhe