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Leo Barocka nimmt Abschied

Liebe Gemeinde, Es ist ein Zeitpunkt gekommen, den ich vor knapp einem Jahr nicht erwartet habe.

Sie haben wahrscheinlich gemerkt, dass ich schon seit einigen Wochen nicht mehr im Gottesdienst aktiv bin. Das dürfte besonders bei der Konfirmation des letzten Konfi-Jahrgangs am 25. Mai aufgefallen sein. Schließlich ist die Abwesenheit eines Vikars bei einer auch für die Kirchengemeinde so wichtigen Feier doch ungewöhnlich. Die Erklärung „Der Herr Barocka nehme sich eine Auszeit“ dürfte diese Situation nur kaum beruhigt haben. Um die Situation im Nachgang ein bisschen aufzuklären, melde ich mich jetzt bei Ihnen auf diesem Weg, weil ich mitbekommen habe, dass das Kirchenfenster von vielen von Ihnen gelesen wird. 

Ich hatte zunächst eine Auszeit von Mitte bis Ende Juni, diese war das Ergebnis eines Reflexionsgesprächs im Rahmen meiner Ausbildung. Bei diesem Gespräch wurde ein Blick auf den bisherigen Verlauf meines Vikariats genommen und mir wurden von kirchlicher Seite mögliche Schwierigkeiten für den weiteren Verlauf meines Vikariats und Dienstes aufgezeigt. Um selbst Klarheit über meine Zukunft zu gewinnen, wurde mir zunächst eine Auszeit von zwei Wochen gegeben. 

So bin ich abrupt und ohne Vorwarnung in den Hintergrund getreten und nach diesen zwei Wochen nicht mehr in den Dienst zurückgekehrt. Ich war weder bei der Konfirmation noch bei den Gottesdiensten am Brunnenfest und an Himmelfahrt im Sensbachtal, letzteren hätte ich laut Gottesdienstplan eigentlich feiern sollen.

Am Ende dieser Zeit habe ich die für mich schwere Entscheidung getroffen, das Vikariat vorzeitig zu beenden, weil ich zu dieser Entscheidung keine Alternative gesehen haben. Die Situation schien mir so festgefahren, dass ich mich nicht im Stande gesehen habe, weiter zumachen. 

Das liegt zum einen daran, dass es mir schwer fiel, mich an eine neue Umgebung anzupassen und dementsprechend selbstbewusst auf Menschen zuzugehen. Daneben habe ich in verschiedenen Situationen wahrscheinlich einen distanziert unsicheren und manchmal auch verkrampften Eindruck hinterlassen: Eine Haltung, die mich durch mein Vikariat begleitet hat und die ich nicht ablegen konnte. Am Ende waren es solche Gründe, die zum vorzeitigen Ende meines Vikariats führten.

Ich habe in Ihrer Gemeinde viele freundliche, großzügige und hilfsbereite Menschen kennengelernt und werde auch gute Erinnerungen an diese Zeit behalten. Ich denke da an das Gemeindefest, die Kerwe in Beerfelden, aber auch das Kirchenjubiläum in Gammelsbach und einiges mehr. Außerdem haben ich in der Zeit meines Vikariats viele wertvolle Momente erlebt. Ich habe in meiner Zeit als Vikar Kirche aus einer landgemeindlichen Perspektive erlebt, in der Kirche noch eine wichtige Rolle für die Ortsgemeinschaft spielt. 

Meine Zukunft ist u. a. noch offen, weil ich neben meinem Theologie Studium keine weitere berufliche Ausbildung hat. Seit meiner Entscheidung habe ich einen Prozess angestoßen, um einen neuen Weg einzuschlagen, auf dem ich durch die Kirche auch begleitet werde. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute, Gottes Segen und Begleitung.

Es grüßt Sie ihr (ehemaliger) Vikar Leo Barocka 

Einladung Verabschiedungsgottesdienst


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