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Katrin Beisel als neue Lektorin vorgestellt - Ingrid Strauch, Sabine Bulling und Thomas Ihrig als neue Kirchenvorsteher vorgestellt

„Wie geht unsere Kirche in die Zukunft?“ Es sind nicht nur die Finanzen, durch die Vieles möglich wird. Es sind vor allem die Menschen, die sich in der Gemeinde einsetzen, die sie mit Leben erfüllen. Im Gottesdienst am 07. Juli habe ich eine Antwort auf die Frage nach der Zunft unserer Kirche erlebt, die nicht bei der Klage über schwindende Finanzen stehen bleibt. Mit der Vorstellung von Katrin Beisel als neu beauftragte Lektorin und der Verpflichtung von Ingrid Strauch, Sabine Bulling und Thomas Ihrig, die durch die Aufteilung der Kirchengemeinde Schöllenbach Bullau nun zu Kirchenvorstehern der Kirchengemeinde Beerfelden geworden sind, konnten wir erleben: Es sind die Menschen, die sich für ihre Kirche, ihre Gemeinde, ihren Glauben einsetzen, die die Zukunft unserer Kirche sichern. Wir Alten müssen erleben, dass vieles von dem. was uns in all den Jahren wichtig war, einfach nicht mehr sein kann. Wir erleben aber auch, dass es Gemeindeglieder gibt, die Verantwortung übernehmen, die ihre Fähigkeiten einbringen, die sich weiterbilden. Das Leben in unseren Gemeinden geht weiter.

Am Sonntag, 07. Juli ist Katrin Beisel als neue Lektorin der Gemeinde vorgestellt worden.  Viele kennen sie, weil sie seit Ostern 2016 (nur unterbrochen durch die Coronapause) den Kindergottesdienst leitet. Der ist mit der Zeit zu einem wichtigen Punkt unseres Gemeindelebens geworden. Dazu sind dann noch die Kinderbibeltage gekommen, zu denen Katrin Beisel regelmäßig in den Osterferien einlädt. Der Krippenspiel-Gottesdienst, den sie am Heiligen Abend anbietet, ist für viele Familien wichtig. Er ist Einstimmung in das Feiern von Weihnachten in der Familie mit Kindern und Großeltern. Ich habe mich gefragt: Wie schafft sie das, woher nimmt sie die Zeit für die Vorbereitung? Wie motiviert sie die Eltern, all die Engel und Hirten für den Heiligen Abend auszurüsten und zu den Übungsstunden zu bringen? 

Und ich kann mir vorstellen, dass schon so manches Kind ihr was anvertraut hat und gewusst hat: „Bei der Katrin ist es gut aufgehoben, sie kann trösten, sie wird mich nicht verpetzen!“

 

Aus all diesen Aktivitäten ist ihr Wunsch hervorgegangen: „Ich möchte nicht nur an Weihnachten einen Gottesdienst vorbereiten und leiten, sondern immer wieder mit der Gemeinde zusammen Gottesdienst feiern.“ Der Kirchenvorstand hat sie dann dem Dekan vorgeschlagen, weil man sich zu solch einer Ausbildung nicht selber anmelden kann. So hat Katrin Beisel im Februar 2023 bei Pfarrerin Renate Köbler und Pfarrer Dr. Thomas Hörschelmann die Ausbildung zur Lektorin begonnen und diese nun erfolgreich abgeschlossen. Sie ist zusammen mit den anderen Lektoren/innen von Propst Arras und Dekan Stein am 25. März in Bad König feierlich beauftragt worden.  Nun hat sie sich vorgenommen, auch die darauf aufbauende Ausbildung zur Prädikantin zu machen. Ich bin sicher, die Gemeindeglieder werden ihre Art schätzen, wie sie einen Gottesdienst vorbereitet und leitet und in der Predigt die Worte der Bibel für die Gegenwart lebendig macht. Weil das Team Köbler / Hörschenmann in Pension geht, wird der nächste Prädikantenkurs von Pfarrer Roland Bahre geleitet. Dabei wird Katrin Beisel wieder von Xenia Mai, Pfarrerin von Mossau und Güttersbach begleitet, die sie schon in ihrer Ausbildung zur Lektorin kennen gelernt hat. Da wird sie dann an manchem Wochenende und an vielen Abenden zu den Treffen gehen, um das nötige Rüstzeug vermittelt zu bekommen. Nach Abschluss der Ausbildung zur Prädikantin darf sie selbständig Predigten schreiben, Kinder taufen und das Heilige Abendmahl austeilen. Und sie wird sicher auch selbst viel Freude an diesen Aufgaben haben und erleben, dass sie von den Familien und von unserer Kirchengemeinde gebraucht wird. Und das ist dann alle Anstrengungen wert. Wir wünschen ihr dazu gute Gespräche und Gottes Segen.

Mit dem Ablegen ihres Versprechens sind Ingrid Strauch, Sabine Bulling und Thomas Ihrig Kirchenvorsteher der Evang. Kirchengemeinde Beerfelden geworden. Damit ist unsere Gemeinde einen Schritt in die Zukunft gegangen. Es hatte sich so negativ angehört: „Die Kirchengemeinde Schöllenbach-Bullau wird aufgelöst!“  Aber dann erinnern wir uns daran, dass Schöllenbach und Kalbach schon einmal zur Kirchengemeinde Beerfelden gehört haben. Die Kirchengemeinde Schöllenbach-Bullau ist vor 130 Jahren gegründet worden, weil die Wege zur Kirche ohne Bus oder Auto weit waren und alle mussten laufen. Nun kehrt dieser Teil der Gemeinde zur alten Muttergemeinde zurück. Es gibt inzwischen schon viele Verbindungen. Wenn in der Martinskirche ein Konzert angeboten wird, fahren erstaunlich viele Gemeindeglieder über den Krähberg. Aber natürlich werden die drei ehemaligen und nun neu eingeführten Kirchenvorsteher/innen darauf achten, dass in der Quellkirche in Schöllenbach weiterhin Gottesdienste gehalten werden. Ältere und nicht mehr mobile Menschen können zum Gottesdienst kommen, ohne jemanden bitten zu müssen: „Fahr mich zur Kirche nach Beerfelden!“ Aber auch die, die selbstverständlich beim Weltfrauengebetstag im gemeinsamen Gottesdienst in der Martinskirche aktiv dabei sind, freuen sich, wenn die Glocken der Schöllenbacher Kirche läuten. Sie ist für die Jungen wie für die Älteren ein Stück Heimat.

Im Gottesdienst am 07. Juli haben wir es erlebt, dass unsere Gemeinde sich lebendig weiter entwickelt Wir brauchen uns vor der Zukunft, wo die Zahl der Christen kleiner wird, wo die Finanzen schwinden und die Probleme größer werden, nicht zu fürchten. Wir vertrauen darauf, dass Gott auch in Zukunft seinen Segen auf unsre Kirchengemeinde legen wird.

Dieter Borck, Pfr.i.R.

 


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