In der Arche ist was los… - Großer Erfolg beim Kindermusical im Juni
Nicht so Beerfeldens Pfarrer Frohmuth, der selbst in seiner launigen Begrüßung darauf hinwies, wie unglaublich er es findet, was da in seiner Gemeinde musikalisch bewegt wird und danach mit Augenzwinkern den unterschiedlichen Andrang zu Gottesdiensten und zu diesen Musical-Aufführungen verglich.
Stolz kann man in der Oberzent allemal auf das sein, was nun schon seit über Jahrzehnte hinweg immer wieder unermüdlich und voller Hingabe von der Kirchenmusikerin Iris Thierolf aufgebaut, weiterentwickelt und bewahrt wird. Auf diese Weise konnte sogar die Pandemie-Zeit nicht nur überstanden, sondern sogar als bestärkend für den Zusammenhalt erlebt werden.
Dass nun aber ein solch großer Kinderchor die von Witold Dulski wunderbar und anrührend vertonte biblische Geschichte der „Arche Noah“ so stimmig auf die Bühne brachte, muss als ganz besonderes Ereignis festgehalten werden. Denn nicht nur der vollständige Aufbau einer neuen Generation des Chores war zu bewältigen, sondern auch Veränderungen im Freizeitverhalten durch Handy & Co., die vielen in der Jugendarbeit Tätigen bekannt sind, und auch zu schaffen machen: Ein Musical gelingt eben nur, wenn alle Mitwirkenden über längere Zeit hinweg zu regelmäßigem Probenbesuch bereit sind, Texte gelernt werden, die oftmals ganz schön schwer zu lernenden Abläufe auf der Bühne verinnerlicht werden und manchmal auch ausgehalten werden muss, einfach wirklich nur still zu sein…
Dabei hatten Paul Breithaupt als Noah und Kassia Gottmann als seine Frau ganz besonders viel Verantwortung übernommen und erfreuten mit ihren klaren Stimmen, aber auch mit souveränem Spiel das Publikum. Die anderen Kinder standen ihnen in nichts nach. Welch Eifer, welche Konzentration und welches Gemeinschaftsgefühl waren da auf der Bühne zu spüren! Wie nahe ging das Spüren von Noahs Familie, sich in ihrem Vertrauen auf Gott nicht mehr verstanden zu fühlen, wie eindrücklich erlebte man die Bedrohlichkeit der Flut – und auf der anderen Seite hopste und tanzte die ganze Tierwelt fröhlich zum Lied „In der Arche ist was los!“ beim spontanen Fest zum Ablenken von der Tristesse des Wartens im Schiffsbauch. Immer wieder wurden Szenen wie die Entdeckung des Regenbogens und die Danksagung an Gott so anrührend gestaltet, dass im Publikum die eine oder andere Träne zu beobachten war…
Dass es sogar gelang, eine eindrucksvolle Arche in passender Umgebung auf die Bühne zu bringen, ist offensichtlich einer begeisterten Elternbeteiligung zu verdanken. Iris Thierolf hatte schon eingangs auf diese großartige Hilfe hingewiesen, durch die der Kulissenbau, die Kostümschneiderei, die Kinderbetreuung und das Schminken perfekt bewältigt worden waren.
Ganz sicher hat man in den Elternhäusern selbst gespürt, was da für eine Herausforderung für die Kinder anstand und welcher Gewinn für alle mit deren Gelingen verbunden war – und so sprach eine Mutter in ihrem Dank an Iris Thierolf auch aus, was wohl alle empfanden: Diese Kinder sind in dem halben Jahr der Vorbereitung unglaublich gereift, sind geöffnet worden und haben eine Erfahrung gemacht, die sie ihr Leben lang begleiten wird.
Text: Arne Müller
Bilder: Hans Thierolf