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Das Friedenslicht von Bethlehem kommt wieder zu uns

Die Geburtsgrotte in Bethlehem ist ein besonderer Ort. Wir haben sie 2011 bei einer Reise mit einer Gruppe des Dekanats Odenwald besucht.

Es ist eng da unten unter der Geburtskirche, man wird durchgeschoben. Hier ist Jesus geboren worden, das Licht der Welt. Bei solchem Gedränge kann man den Gefühlen, die man hat, wenn man diesen Heiligen Ort betritt, überhaupt nicht Rechnung tragen. Aber plötzlich sagt jemand aus unserer Gruppe: „Wir sollten etwas singen!“ Und ich antworte spontan: „Der Kanon Dona nobis wäre doch gut!“ Einer stimmt an und alle fallen ein und Jede / Jeder singt mit, geniert sich auch nicht vor den anderen Besuchern, zwischen denen er steht: „Dona nobis – Gib Frieden“ – ein einfacher Text mit großer Bedeutung in dieser so unfriedlichen Welt. Könnte man doch etwas von dem Klang und den Lichtern, die in der Geburtsgrotte leuchten, mit nach Hause nehmen! Aber es geht ja nicht, ich brächte die Kerze mit dem Flämmchen ja nicht einmal durchs Gedränge, nicht bis ins Hotel. Schade, ich hätte von dem Klang und dem Licht dieser heiligen Stätte gerne etwas mit nach Hause genommen, als Vorrat für dunkle Tage.

1986 hat der Österreichische Rundfunk die Idee einer Hörerin aufgenommen, das Licht aus der Geburtsgrotte zu holen und in der ganzen Welt zu verteilen. Ein Kind darf es am Samstag vor dem 3. Advent entzünden und dann wird es von Tel Aviv per Flugzeug nach Wien gebracht. Von dort aus wird es mit einer ökumenischen Feier in alle Welt gesendet. Es wird bis in die Gefängnisse gebracht, er wird zu UNO-Soldaten gebracht, die irgendwo in der Welt an einem politischen Brandherd ihren Dienst tun, es wird zum Europaparlament in Straßburg gebracht. Auch der Präsident der USA bekommt es überreicht. Nach Deutschland kommt es von Wien aus per ICE und wird überall von Pfadfinderinnen und Pfadfindern verteilt.

Seit 2013 bringe ich mich bei dieser Aktion mit ein, frage herum: „In welche Kirche im Odenwald haben es die Pfadfinder in diesem Jahr gebracht?“  Und ich habe inzwischen gelernt, mit einer brennenden Kerze auf dem Beifahrersitz über den Krähberg zu fahren. Es soll ja nicht in irgendeiner Kurve umfallen und ausgehen. Zu Hause in Schöllenbach angekommen, verteile ich es direkt bei denen, die mir gesagt haben, dass sie es gerne hätten. Ich bringe es nach Bullau, nach Hesselbach, nach Kailbach und nach Beerfelden. Die, die es von mir bekommen, geben es in ihren Familien weiter, bringen es ihren Freunden. Das Friedenlicht verteilt sich dann wie von selbst, bringt Lichtpunkte in unsere manchmal ziemlich dunkele Lebenswelt. Ich bringe ja nur ein Kerzchen. Es ist wenig, bedeutet aber doch sehr viel, weil dieses besondere Licht unser Leben hell macht und uns zuspricht: Lass dich von allen dunklen Stunden deines Lebens nicht herunterziehen, das Licht von Bethlehem kann dein Leben hell und friedvoll machen!

Das Friedenslicht von Bethlehem ist nicht nur ein kurzer Lichtblitz, es ist auf Dauer angelegt. Wer das Licht bekommen hat, versucht, es bis Heilige Drei Könige am Brennen zu halten und Jede / Jeder achtet sorgsam darauf, dass das Flämmchen nicht aus Versehen ausgeht. Wenn es ein beschütztes (und feuersicheres) Plätzchen bekommt, können es auch andere sehen und es macht unsere dunkele, zerstrittene Welt auch für sie heller, wärmer und friedlicher.

 

Wer das Friedenslicht am Montag nach dem 3. Advent gebracht haben will, kann mich anrufen, eine Mail schicken oder sich im Büro an der Martinskirche melden. Ich freue mich über Jede / Jeden, der das Friedenslicht bei sich zu Hause haben will.  

Dieter Borck, Pfarrer i. R.

 

Dieter Borck Tel. 06276 / 5649910    eMail: dieter.borck@gmx.de

Kirchenbüro unter der Martinskirche, Frau Meinel, Frau Tragiser Tel. 06068 / 1330


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