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Wie Olli der Hase nach Oberzent kam und wie er zum Botschafter für Kinder und Jugendliche wurde

Olli der Hase lebte seit seiner Geburt in dem wundervollen Garten von Frau Kramer in der schönen Stadt Buxtehude. Er liebte diesen Garten und es gab für Olli nichts herrlicheres als zwischen Salatpflanzen, großen dicken Büschen und duftendem Liebstöckel zu wohnen.

Olli tobte am liebsten den ganzen Tag mit seinen besten Freunden Bernhard Bär, Rupert Ross und Biena Bienchen über die Felder und Wiesen. Dabei hatten die 4 Freunde immer jede Menge Spaß. Als sie eines Tages unter einer Weide lagen und die ersten Sonnenstrahlen des beginnenden Frühlings genossen, hatten die vier urplötzlich einen riesigen „Heißhunger“ auf frischen leckeren Honig, doch leider waren alle Vorräte des letzten Jahres aufgebraucht. Bernhard Bär lief allein schon bei dem Gedanken das Wasser im Mund zusammen und Bina Bienchen war sehr traurig darüber, dass keine Honigvorräte mehr übrig waren. Sehr bedrückt lagen die vier Freunde unter der großen Weide. Auf einmal schoss Biena Bienchen in die Luft, wie von einer Tarantel gestochen. Sie hatte einer ihrer grandiosen Bienchen-Blitz-Ideen, dafür war sie sehr bekannt! Ihr fiel ein, dass ein Großteil ihrer fleißigen Verwandtschaft in dem weitentfernten aber wunderschönen Odenwald Zuhause ist und sie wusste, dass jedes Jahr eine Menge Honig übrig blieb. Vielleicht würde die freundliche Verwandtschaft aus dem Odenwald etwas von ihren Vorräten abgeben. Die vier Freunde waren hellauf begeistert doch kurz darauf kam der Gedanke wer von den Freunden die lange Reise auf sich nehmen soll.

Bernhard Bär litt unglaublich unter Heimweh und konnte auf keinen Fall so lange von zu Hause fort.

Biena Bienchen würde die Strecke bis in den Odenwald schaffen, könnte aber niemals so viel Vorrat mit zurückbringen, dass es für alle reicht.

Rupert Ross musste täglich seinem Herren beim Holzrücken im Wald helfen und konnte ebenfalls nicht die weite Reise antreten.

Doch einer der vier Freunde blieb übrig. Olli der Hase.

Der weite Weg wäre für ihn kein Problem und er könnte genügend Vorräte einpacken, so dass es für jeden reichen würde. Olli liebte zwar seine Heimat, steckte aber voller Vorfreude auf das wunderbare Abenteuer!

Bereits am nächsten Tag ging die große Reise für Olli los. Er packte sein Bündel mit viel Proviant, darunter waren Rübchenkuchen, Klöße aus Möhrengrün, Petersilientörtchen und seine wichtigsten Lieblingsdinge, wie sein kleines Schnuffeltuch und vor allem sein Lavendelkissen gegen plötzliche Bauchschmerzen. Olli schnürte sein Bündel, verabschiedete sich von seinen Freunden  und begab sich auf die lange und anstrengende Reise.

 

Während seiner Reise hatte Olli viele tolle Begegnungen mit den unterschiedlichsten Tieren und aus vielen Begegnungen entstanden tolle Freundschaften. Olli bekam viele spannende Geschichten erzählt und der Reiz danach, all diese Ortschaften zu bereisen, an denen die Geschichten entstanden waren, wurde immer größer.

Eine Geschichte fand er besonders interessant und vor allem schmackhaft, denn in der Geschichte war die Rede von einem saftig grünen Rasen mit den buntesten Blumen und den besten Kräutern denn je. Der Ort hieß „Lustgarten“ und war in dem schönen Städtchen Erbach zu finden. So setzte Olli seine Reise fort mit dem Ziel, schnellstmöglich in Erbach im Lustgarten anzukommen. Als er ankam war Olli überwältigt. Neben dem  schmackhaften Angebot von Blumen und Kräutern,  traf er auch dort wieder neue Bekanntschaften, die ihn herzlich willkommen hießen und ihm geraten haben, sich doch etwas in Erbach umzuschauen. So hoppelte Olli lustig durch Erbach und kam an einem Pferdehof vorbei. Er schloss Bekanntschaft mit den auf der Weide stehenden Ponys. Olli erzählte von seinem sehr guten Freund Rupert Ross und wie er hier in den Odenwald fand. Die Ponys spitzten die Ohren und hörten aufmerksam zu. Anschließend erzählten die zwei etwas über sich und von ihren Gefährten die den heutigen Tag mit viel Spaß in der Oberzent bei der Tierschau des Beerfelder Pferdemarktes verbringen und dass Olli sich dieses Spektakel unbedingt anschauen sollte. Kurzum bedankte Olli sich für die nette Unterhaltung und folgte der Wegbeschreibung der Ponys in Richtung Oberzent zu dem sogenannten Beerfelder Pferde-, Fohlen- und Zuchtviehmarkt. Er war sehr gespannt und freute sich riesig darauf, in der Stadt am Berge anzukommen. Seine Freude stieg stetig an, als er durch die wunderschönen Wälder, Wiesen und Täler hoppelte. Er schlug die tollsten Hasenhaken und war voller Vorfreude.

Umso näher Olli der Stadt Oberzent kam, desto lauter vernahm er irgendwelche Geräusche. Er kam aus dem Wald und stand völlig erstaunt vor einer riiiiiiiiesigen Sandstein Brücke, über die gerade ein Zug fuhr. Olli fragte sich, was das wohl sein mag und bat die auf dem Baum zwitschernde Amsel Amelie um eine Antwort. Die Amsel begrüßte Olli mit tollem Vogelgezwitscher und erklärte ihm, dass dies das sogenannten „Himbächel Viadukt“ der Stadt Oberzent sei. Olli fragte, ob die vielen unterschiedlichen Geräusche von dieser großen Sandsteinbrücke kämen. Die Amsel lachte laut und klärt Olli auf, dass die vielen unterschiedlichen Geräusche von der Stadt am Berge kommen. Dort würde gerade ein großes Fest gefeiert, bei dem ordentlich was geboten wird. Olli unterbrach die Amsel und berichtete aufgeregt, dass auch er schnell dorthin möchte. Die Amsel wies ihm den schnellsten Weg. Olli bedankte sich und hoppelte mit vollem Spurt los. Mit jedem Hasensprung konnte er die Geräusche immer mehr zuordnen. Das Muhen der Kühe, das Meckern der Ziegen und auch das fröhliche Wiehern der Pferde. Da wurde ihm ganz warm um´s Herz und er dachte „ das muss der schönste Ort auf der ganzen Welt sein, wo alle Tiere so laut lachen“…

Olli sprang immer schneller und endlich war er angekommen. Er schaute auf einen großen Platz, der als Plattform zur Präsentation der verschiedensten Tierarten genutzt wurde.

Olli kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er war begeistert über diese Fröhlichkeit, über diesen Frohsinn und über die gesellige Stimmung, die hier auf diesem Platz herrschte. Olli verspürte eine unglaubliche Herzenswärme, die er so zuvor noch nie verspürt hatte. Er hoppelte umher und betrachtete erst einmal den Platz der Tiere. Recht schnell schloss Olli Bekanntschaft mit der Kuh „Blüte“ von dem Hof Zimmermann und ließ sich vieles über den Pferdemarkt erzählen. Die Kuh Blüte erzählte ihm, dass dieser Markt offiziell  „Beerfelder Pferde-, Fohlen- und Zuchtviehmarkt“ genannt wird. Hier in der Gegend heißt er aber bei Mensch und Tier der „Befellemer Gailsmarkt“. An den vier Tagen wird hier so einiges geboten, doch der schönste Tag für die Tiere ist der Gailsmarkt Montag. An diesem Tag kommen Landwirte von überall her mit den verschiedensten Tierarten, um sie zu präsentieren. Manche Tiere werden sogar prämiert, das heißt sie bekommen einen Preis. Olli und Blüte unterhielten sich bis spät in die Abendstunden und Blüte erzählte ihm noch vieles, vieles mehr.

Zum krönenden Abschluss schaute Olli mit riesengroßen Augen dem bunten musiksynchronisierten Feuerwerk zu, welches symbolisch für den Abschluss des Pferdemarktes steht. Olli sah es als „Willkommens-Feuerwerk“ und als Startschuss für eine tolle Zukunft hier in der Stadt Oberzent. Durch viele tolle Gespräche erfuhr Olli, dass für die Kinder- und Jugendpflege ein „Botschafter“ gesucht wird, der den Kindern in der Oberzent viel Freude bereiten soll. Das wäre der ideale Job für Olli und somit begann seine Karriere als Botschafter der Kinder und Jugendpflege. Olli freut sich auf die tolle Zeit, die nun beginnt….

 

PS: die Ursprungsaufgabe hat Olli natürlich noch zu Ende gebracht. Auf dem Pferdemarkt hat er nämlich viele freundliche Bienchen kennengelernt, die dort ihren Honig vermarktet haben. Olli packte ordentlich viel Honig für seine drei Freunde ein und überbrachte mit dem Honig die Botschaft, dass er wieder zurück in die Stadt Oberzent hoppelt, um dort Kinder und Jugendliche zu bereichern und glücklich zu machen.

Freut euch auf noch mehr tolle Geschichten aus dem Leben von Olli Oberzent und bleibt gespannt!!!     

René Tunn


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